Buttersäureanschlag an der Adolf-Reichwein-Schule in Marburg

Am 31.05.2016 ereignete sich ein Buttersäureanschlag an der Adolf-Reichwein-Schule in Marburg. Wir wurden von einer Mitarbeiterin kontaktiert und gefragt, was man tun könnte, um die Substanz zu entfernen. Die Mitarbeiterin, die telefonisch den Kontakt zu uns aufgenommen hatte, war zuvor schon beim Arzt, da sie über gesundheitliche Beschwerden klagte, die auf den Buttersäureanschlag zurückzuführen sind.

Feuerwehr und Sicherheitsbeauftragte der Stadt Marburg waren nach unseren Informationen gestern schon vor Ort. Angeblich wurden Messungen durchgeführt, die belegen sollen, dass keine Gesundheitsgefahr von dem Buttersäureanschlag ausgeht. – Was aus unserer Sicht eine sehr fahrlässige Aussage ist.

Am heutigen Mittwoch, den 01.06.2016 fand dann ein Gespräch zwischen den Buttersäure Experten und dem Schulleiter statt. Von unserer Seite aus wurde klar die Handlungsempfehlung gegeben, die Räumlichkeiten erneut zu evakuieren, bis die Buttersäure komplett entfernt ist.

Rücksprache des Schulleiters mit dem Schulträger

Obwohl dem Schulträger bekannt ist, dass es hier schon gesundheitliche Beschwerden von einer Mitarbeiterin gegeben hat, hat man sich bei dem Schulträger dagegen entschieden Profis mit der Neutralisation zu beauftragen.
Vielmehr wurde mit ungeeigneten Chemikalien versucht das Problem in den Griff zu bekommen und die Wände wurden einfach überstrichen.

Ein aus unserer Sicht sehr verantwortungsloses Verhalten des Schulträgers, der sich über die Auswirkungen von Buttersäure wohl nicht klar ist. Hier wird leichtfertig die Gesundheit von Schülern und Schülerinnen aufs Spiel gesetzt. Nachvollziehbar ist diese Vorgehensweise für uns überhaupt nicht, insbesondere da bereits Beschwerden einer Mitarbeiterin vorliegen, die Probleme mit den Augen bekommen hat. – Das Buttersäure auch die Atemwege reizen, zu Schwindel, Erbrechen, starkem Kopfweh und sogar zu Ohnmacht führen kann, hat sich wohl bis Marburg noch nicht herumgesprochen.

Wenn sich eine Privatperson dazu entscheidet, in den eigenen vier Wänden zu bleiben, ohne einen Buttersäureanschlag neutralisiert  zu haben, dann ist das eine Sache, die diese Person mit sich selbst ausmachen muss. Wird hingegen die Gesundheit von Dritten fahrlässig aufs Spiel gesetzt, so ist das absolut verantwortungslos, insbesondere dann, wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt.

Sollten Sie als Elternteil Kinder an der Adolf Reichwein Schule haben, die mit Beschwerden nach Hause kommen, so sollten Sie in jedem Fall nicht zögern und umgehend einen Arzt aufsuchen, um alles weitere abzuklären. Durch das Verhalten des Schulträgers, welches wie oben beschrieben für uns vollkommen unverständlich ist, raten wir dazu rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. – Den Schulleiter hingegen müssen wir hier komplett herausnehmen, da er nach seinen eigenen Möglichkeiten handelte und den Kontakt zum Schulträger aufgenommen hat, der letztendlich die Entscheidung traf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.