Buttersäure

Buttersäure ist eine sehr einfach herzustellende Fettsäure, die bei Zimmertemperatur farblos ist und einen sehr unangenehmen Geruch abgibt. Der Geruch ist eine Mischung aus Erbrochenem und ranziger Butter, woher der Name letztendlich auch stammt. Da die Buttersäure sehr einfach aus nur vier verschiedenen Zutaten hergestellt werden kann, die ebenfalls leicht erhältlich sind, werden hin und wieder auch Buttersäure Anschläge auf Gebäude oder Autos verübt. Dabei richtet die Buttersäure einen sehr großen Schaden an, der wenn keine fachgerechte Behandlung erfolgt, zunächst zu einem Totalschaden führt.

Die Chemische Zusammensetzung der Buttersäure oder Butansäure:

Der eigentliche Name ist Butansäure, Buttersäure hingegen ist nur der Trivialname, der auch umgangssprachlich Verwendung findet. Dabei handelt es sich um eine ungesättigte Fettsäure und gleichzeitig um die einfachste Form der Fettsäuren. Die Bruttoformel lautet: C3H7COOH Die Summenformel lautet: C4H8O2  Der Schmelzpunkt liegt bei: – 5,1° C und der Siedepunkt bei 164° C. Die CAS-Nummer lautet: 107-92-6

Vorkommen und Verwendung der Buttersäure:

Die Butansäure  kommt in ganz geringen Mengen sogar teilweise in Lebensmitteln und Kosmetikprodukten vor.

Behälter mit Buttersäure als Transportmittel genutzt

Behälter mit Buttersäure als Transportmittel genutzt

Auch unser Körper produziert Buttersäure und diese spielt dabei eine wichtige Rolle im Dickdarm. In der Industrie hingegen findet sie Anwendung als Cellulosebutyrat, um Kunststoffe witterungsbeständiger zu machen. Im Garten wird Buttersäure häufig dazu benutzt um Maulwürfe zu vertreiben und Angler nutzen sie um daraus Fischboilies zu machen. Manche Personen setzen diese übel riechende Flüssigkeit auch zur Marderabwehr ein.

Doch es kommt auch vor, dass die Buttersäure für Buttersäureanschläge missbraucht wird, die einen großen Schaden anrichten.

Erwerb und Herstellung von Buttersäure:

Buttersäure kann natürlich, als auch synthetisch hergestellt werden. Anleitungen findet man im Internet dazu haufenweise, doch sie ist auch in zahlreichen Online-Shops und Apotheken erhältlich. Da die Kosten sehr gering sind (einen halben Liter gibt es schon für ca. 12,- € im Internet), lohnt sich die Arbeit der eigenen Herstellung nicht.

Für die Herstellung von Buttersäure sind lediglich folgende Zutaten notwendig: Butter, Brennspiritus, Natriumhydroxid (NaOH) und Salzsäure (HCl).

Buttersäure entfernen:

Obwohl im Internet immer wieder die Haarsträubensten Methoden zu finden sind, um Buttersäure zu entfernen, können diese Informationen getrost unbeachtet bleiben, denn weder mit Laugen, noch mit sonstigen freierhältlichen Mitteln kann die Butansäure entfernt werden. Im besten Fall kann eine minimale Minderung des Geruchs erzielt werden, was allerdings nicht zielführend ist und Fachfirmen die Arbeit im Nachgang deutlich erschwert. Weiterhin muss wirklich alles Restlos entfernt werden, um eine weitere Gesundheitsgefährung ausschließen zu können. Nur Profis unter Einsatz von Spezialchemikalien und Geräten kann die Buttersäure nach einem Anschlag entfernt werden.

Gesundheitliche Aspekte:

Halten Sie sich nicht länger in Räumlichkeiten auf, in denen Buttansäure aufgebracht wurde, solange diese nicht neutralisiert ist. Denn es kann zu Augenreizung, Atemwegsproblemen, Kopfweh, Schwindel, Erbrechen oder gar zur Bewusstlosigkeit führen.

Kennzeichnung und Gefahren:

Buttersäure ist Ätzend und nach der GHS-Gefahrenstoffkennzeichnung aus der EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) mit folgendem Hinweis zu kennzeichen:

Gefahrenpiktogramm Buttersäure

Gefahrenhinweise – H-Sätze:

H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.

Sicherheitshinweise – P-Sätze:

P280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtschutz tragen.
P301+P330+P331: BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen.
P305+P351+P338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Verhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P309+P310: BEI Exposition oder Unwohlsein: Sofort GIFTINFORMATIONS-ZENTRUM oder Arzt anrufen.